Decken mit Ronja

a) Ronja

Ihre Zuchtzulassung erhielt meine erste Zuchthündin im Oktober 89 und im Frühjahr 1990 wurde sie läufig. Ausgewählt war ein Rüde in Nordwestdänemark (1200 km Fahrt).  Meine Anfrage an meine damalige Tierärztin, dass es eine sehr weite Fahrt sei und ich gerne genauer wissen wollte, wann ich fahren müsse, führte dazu, dass sie mir beim nächsten Besuch stolz ein Buch präsentierte, “sie wisse jetzt, wie das Zellbild beim Scheidenabstich aussehen müsse” und könnte das dann ja durchführen.
Als die Hündin läufig wurde und schon früh “stand”, teilte mir meine Tierärztin mit, ich solle doch am 11.-12. Tag fahren, meistens “würden die Hündinnen doch an diesen Tagen deckbereit sein”. Das schien mir reichlich unsicher zu sein und ich rief in einer anderen Praxis an, für die offensichtlich ein Progesterontest reine Routine war. Ich fuhr hin, der Test wurde gemacht und ausgewertet und dann klingelte das Telefon: “Fahren Sie sofort los, die Hündin ist so weit!”

Ich schlief zwei Stunden, setzte mich ins Auto und fuhr los, 12 Stunden am Stück, fast ohne Pause. Vor der Ankunft die Hündin zum Lösen bringen, dem Rüden vorgestellt, der stieg ohne viel Federlesens drauf und die Hündin war gedeckt. Es war wirklich höchste Zeit. Das Nachdecken am Folgetag klappte noch, dann ließ das Interesse nach..... Wir bekamen neun Wochen später 9 gesunde Welpen! Hätte ich mich auf meine erste Tierärztin verlassen, wären wir zu spät gekommen...

Für den zweiten Wurf fuhr ich im Herbst 1991 in die Schweiz, ein guter Deckakt brachte dann im Januar 1992 leider nur einen Welpen, der per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht werden musste, weil er sehr groß war.

Im Sommer 1992 brachte ein einmaliger Deckakt (auf dem Parkplatz eines Ausstellungsgeländes :-)) mit einem dänischen Rüden, der genau zum richtigen Zeitpunkt in Deutschland war, einen Wurf mit sechs Welpen. Da hatten wir wohl genau den richtigen Decktag “erwischt”.

Im Frühjahr 1994 fuhr ich nochmals mit der Hündin nach Dänemark für eine Wurfwiederholung mit den Rüden des A.-Wurfs. Leider blieb die Hündin trotz eines guten Deckakts dieses Mal leer.

Im Herbst 1994 wurde sie von einem inländischen Rüden gedeckt, der nur ein einziges Mal Interesse hatte, so dass nur ein einmaliger Deckakt zu Stande kam. Obwohl sie die ganze Woche beim Rüden blieb und ihn anbaggerte wie verrückt, sich alle Mühe gab, ihn zu verführen, verweigerte er sich standhaft. Für ihn roch sie wohl einfach nicht gut. Aus diesem Deckakt bekamen wir Zwillinge, einen Rüden und eine Hündin.

Einmal Leerbleiben, einmal nur zwei Welpen - für ihren letzten Wurf wollte ich sicher gehen und wählte einen Rüden aus Österreich, der bereits Nachkommen hatte. Wegen Rückenproblemen deckte dieser Hund nur mit künstlicher Besamung, diese wurde genehmigt und so machten wir uns auf den Weg nach Österreich. Trotz dieser mit viel Aufwand und hohen Kosten verbundenen Besamung blieb die Hündin wieder leer.

Mancher, mit dem ich mich beriet, vermutete, die Hündin sei einfach unfruchtbar und würde sowieso keine Welpen mehr haben. In ihrer letzten Hitze, bevor sie 8 Jahre alt wurde, rechnete niemand mehr damit, dass sie Welpen haben würde. Aber sie war so “gerne” läufig, sie war dann wie verrückt, suchte die Rüden und ließ sich so problemlos decken. Außerdem war sie eine hingebungsvolle Mutter und hatte gerne Welpen. So beschloss ich, ihr einen Gefallen zu tun, fuhr zu einem jungen Rüden in der nächsten Stadt, nur eine halbe Stunde entfernt. Er war ein Sohn des ersten Rüden vom A-Wurf und damit so ziemlich das, was ich gerne haben wollte. Wir fuhren eine ganze Woche lang hin. Sie zeigte dem jungen Rüden, wie das mit dem Decken geht :-)). Er deckte sie jeden Tag, Ronja stand und stand und genoss es in vollen Zügen, wir spielten das Spiel so lange, wie sie wollte. Als sie endlich genug hatte und ihn abwies, waren wir sehr gespannt auf das Ergebnis. Eigentlich rechnete ich nicht mit einem Wurf, aber siehe da - sieben “Kinder der Liebe”, die G-s “Grannys Fun...” erblickten im November 1995 das Licht der Welt!

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